DocWeb

Datum und Ort
Montag, den 27. April 2009 von 14.00 bis 17.00, UNI-Saal, Nyon
Anmeldefrist
abgelaufen!
Organisation
Visions du Réel

Visions du réel und der DOCM, gemeinsam mit FOCAL, laden dazu ein, gemeinsam mit Filmemachern, Produzenten, Verleihern und Redakteuren, anhand von jüngst produzierten, emblematischen Dokumentarfilmen neue Wege des Dokumentarischen im Web zu erforschen.

Das Seminar DocWeb wird sich mit folgenden Fragen beschäftigen: Was kennzeichnet die verschiedenen Formen des Dokumentarfilms im Internet? Welche Herausforderungen stellt dieses an die Kunst des Dokumentarischen? Inwieweit erneuert es die traditionellen Produktionsformen? Kann es alternative Verbreitungsräume öffnen?

Mitwirkende: Lech Kowalski, Regisseur, und Thierry Lounas, Produzent, von Camera War, Alexandre Brachet Betreiber der Website upian.com und Produzent Web von Gaza/Sderot, Joël Ronez, Leiter von arte-tv, Arnaud Dressen, Produzent, und Samuel Bollendorff, Regisseur, des Internetdokumentarfilms Voyage au bout du charbon, Bruno Nahon, Produzent von Twenty Show Le film

Filme, die im Lauf des Seminars gezeigt werden:

Camera War von Lech Kowalski, Séances Spéciales
Samstag, 25. April 2009, 16.00, Salle de la Colombière
und www.camerawar.tv

Dear Oprah von Kasper Verkaik, Investigations
Freitag, 24. April 2009, 9.00, Salle de la Colombière

Gaza/Sderot, la vie malgré tout: gaza-sderot.arte.tv/

Twenty Show Le film von Godefroy Fouray und François Vautier, Compétition Internationale
Freitag, 24 April 2009, 14.00, Salle communale
Sonntag, 26 April 2009, 20.00, Capitole Fellini

Voyage au bout du charbon von Samuel Bollendorff: www.lemonde.fr/voyage-charbon

Seit einigen Jahren nutzt der Dokumentarfilm das Eldorado des Internets, das zu einem wahrhaften Labor für Kreativ-, Produktions- Verbreitungsformen geworden ist. Dienten sie gestern noch als simple Werbemittel und pädagogisches Begleitmaterial oder als Objekte persönlicher, spontaner Publikationen, so haben die dokumentarischen Bilder hier nach und nach einen eigenen, autonomen Weg gefunden. Heute begegnen sich die verschiedenen Formen des Dokumentarfilms in einem Gebiet, das es noch weitgehend zu erkunden gilt. Das Internet ist nicht nur zu einer Freizone der Verbreitung geworden, in der dokumentarische Sichtweisen zum Ausdruck kommen können, die an den Vorgaben der traditionellen Medien gescheitert sind, es ist auch zur Brutstätte für Projekte geworden, die sich der Technologien des Webs selbst bedienen: interaktive Navigation, graphische Animation, Integration von Netzwerken, multipler Zugang, simultane Bilder, Publikationen, die unverzüglich und/oder in Feuilletonform erfolgen… Ob interaktiver Dokumentarfilm, Webdoku, Minimovie oder Doku-Game, jeder dieser Wege stellt uns vor zahlreiche Herausforderungen.

Zunächst in ökonomischer Hinsicht: Wenn heute die Fernsehsender (BBC, ARTE…) den Dokumentarfilm nach wie vor online auf ihren Webseiten unterstützen, so öffnen sich nun auch neue Verbreitungsräume, entstehen alternative Produktions- und Verwaltungsformen.

Desweiteren in künstlerischer Hinsicht: indem er sich auf das Internet einlässt, sprengt der Dokumentarfilm Grenzen und erkundet neue Formen - eine Problematik, mit der das Festival sich stets in zentraler Weise beschäftigt hat. Indem sie den Internet-Zuschauer zum aktiven, teilweise unabhängigen Teilnehmer machen, eine freie Fragmentierung der Geschichte erlauben und (durch übereinandergelagerte Bildfenster) neue Sehweisen anbieten, hinterfragen die Webdokus die traditionellen Formen des Dokumentarfilms, seine realen Auswirkungen und seine politischen Implikationen, ebenso wie die Position des Zuschauers.

Informationen und Anmeldungen: Carine Bernasconi, market@visionsdureel.ch

vorgeschlagen von

Visions du réel, Nyon

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