Mentoring for Docs

v.l.n.r. | de g. à dr.: Peter Entell, Sabine Gisiger, Andres Veiel (© Sabine Sauer), Christian Frei, Alexander Nanau (© Alex Galmeanu), Yaël André, Jacqueline Zünd (©Wolfgang Schmidt), Coco Schrijber, Nino Kirtadze, Philip Delaquis

v.l.n.r. | de g. à dr.: Peter Entell, Sabine Gisiger, Andres Veiel (© Sabine Sauer), Christian Frei, Alexander Nanau (© Alex Galmeanu), Yaël André, Jacqueline Zünd (©Wolfgang Schmidt), Coco Schrijber, Nino Kirtadze, Philip Delaquis

Teilnehmende
Schweizer Filmemacher·innen mit einem Dokumentarfilmprojekt.
Teilnahmebedingungen: Mindestens ein veröffentlichter Film  (Kino, Festival, TV oder Platform).
Datum und Ort
1 Tag (bzw. 2 Halbtage); Datum und Ort in Absprache
Anmeldefrist
8. Dezember 2024
Teilnahmegebühr
CHF 250 pro Mentoringtag
Sprache(n)
Deutsch, Französisch, Englisch oder Italienisch, je nach Mentor·in
Organisation
Irene Loebell

Mentoring for DOCS ist ein Angebot zur Stärkung des dokumentarischen Erzählens: Erfahrene Mentorinnen und Mentoren, deren Filme regelmässig internationale Anerkennung finden, unterstützen Dokumentarfilmschaffende bei der Arbeit an ihren Projekten.

Dokumentarfilmprojekte können in allen Stadien eingereicht werden: von der Stoffentwicklung über die Herstellung bis zum Rohschnitt. Die Arbeit muss allerdings über die Themenwahl hinaus mindestens so weit fortgeschritten sein, dass eine klare Filmidee ersichtlich ist. Zentrale Entscheide, z.B. welche Geschichte der Film erzählen soll, müssen bereits getroffen sein. So muss unter anderem geklärt sein, wo der Konflikt liegt, den der Film aufbauen will. Auch eine Vision des Autors/der Autorin muss bereits spürbar sein.

Ein Mentorat dauert jeweils einen Tag (oder zwei halbe Tage), wobei Ort und Datum zwischen Mentor·innen und Teilnehmer·in individuell vereinbart werden. Je nach Form der Zusammenarbeit können auch weitere Beteiligte dabei sein (Kamera, Editing, Produktion).

Themen des Mentorats können zum Beispiel sein:

  • Recherche
  • Thematischer Fokus
  • Auswahl der Protagonist·inn·en
  • Autorenhaltung
  • Filmische Umsetzung
  • Filmische Handschrift   
  • Dramaturgie.

Zur Vorbereitung erhalten die Mentor·innen von den Filmschaffenden Text- und Bildmaterial, das den aktuellen Stand der Arbeit reflektiert.

Bewerbungunterlagen
Interessierte Dokumentarfilmschaffende bewerben sich mit einem elektronischen Dossier (max. 20 Seiten) sowie mit einem Motivationsschreiben, aus dem hervorgeht:

  • der aktuelle Stand der Arbeiten
  • nächste beabsichtigte Schritte
  • Fragen, die das Mentorat klären soll.

Falls bereits vorhanden, wird auch Bildmaterial eingereicht (max. 20 Minuten, per Vimeo-Link). Aus dem Bildmaterial sollte bereits eine erzählerische Absicht erkennbar sein.

Bei Projekten, bei denen bereits ein Rohschnitt vorliegt, bitten wir Sie, in der Anmeldung den Link zum Rohschnitt anzugeben.

Wünsche betreffend die Wahl des Mentors/der Mentorin werden nach Möglichkeit berücksichtigt. Nebst den unten genannten Mentor·innen stehen je nach Art des Projekts weitere erfahrene Berater·innen zur Auswahl.

Eingegeben werden können Projekte, die frei produziert werden und eine freie Finanzierungsperspektive haben. Der Hauptfokus ist Kino; Projekte mit anderen Auswertungsperspektiven sind aber ebenfalls möglich.

Das Angebot richtet sich auch an erfahrene Schweizer oder in der Schweiz wohnhafte Filmschaffende. Ausnahmen können dann gemacht werden, wenn ihr  Projekt einen ausgeprägten Schweizbezug hat.

Filmschaffende, die einmal an einem Mentorat teilgenommen haben, können sich auch in einem späteren Stadium ihres Projekts erneut anmelden (mit aktualisierten Unterlagen). Weitere Mentorate finden dann, wenn gewünscht, beim selben Mentor/bei derselben Mentorin statt.

FOCAL übernimmt einen grossen Teil der Kosten für die Mentorate und bietet sie für CHF 250 pro Tag an. Bei Mentoring-Terminen im Ausland gewährt FOCAL zusätzlich einen Zuschuss an die Reise- und Übernachtungskosten (max. CHF 200, gegen Belege).

Ca. fünfmal pro Jahr werden zwei bis drei Projekte ausgewählt. Entscheidend für die Auswahl sind die oben genannten Kriterien. Filmschaffende, deren Projekte nicht ins Mentorat aufgenommen werden, bekommen auf Wunsch Auskunft über die Gründe der Ablehnung. Sie können sich mit einem überarbeiteten Dossier später erneut bewerben.

Bei Fragen zu Inhalt und Ablauf steht die Organisatorin Irene Loebell gerne zur Verfügung Irene Loebell.

Bisher ausgewählte Projekte

Mentor·innen

Yaël André hat ihre Kindheit in Marokko verbracht. Sie hat Philosophie und Drehbuch studiert und lebt und arbeitet heute in Brüssel. Den Stil ihrer Filme bezeichnet sie selbst als "weibliche Burleske", wobei sie Grenzen zwischen dokumentarischem und fiktivem Schaffen sprengt, so auch in ihrem FilmQUAND JE SERAI DICTATEUR, der an zahlreichen Festivals rund um die Erde Furore machte. Yaël Andrés letzter Film SYNAPS war ein Webdoc. 
Sprachen: Französisch, Deutsch, Englisch

Philip Delaquis ist Film- und Theaterproduzent. Er studierte Wirtschafts- und Medienwissenschaften und arbeitete als Redaktor und Produzent beim Schweizer Fernsehen, bevor er 2005 die Filmproduktionsfirma Das Kollektiv für audiovisuelle Werke mitbegründete. Die von ihm produzierten Dokumentarfilme wurden an vielen internationalen Festivals gezeigt. #FEMALE PLEASURE (2018) war einer der Dokumentarfilme mit den meisten Kinoeintritten in der Schweiz.
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch
Arbeit mit Philip Delaquis
Thuner Tagblatt - Philip Delaquis

Peter Entell Ist in den USA aufgewachsen, lebt und arbeitet seit bald 40 Jahren in der Schweiz. Seine Dokumentarfilme ROLLING, LE TUBE, LES ARBRES DE JOSH, SHAKE THE DEVIL OFF haben weltweit zahlreiche Preise gewonnen. Er hat Masterclasses in der Schweiz, Belgien, Frankreich, Serbien, Dänemark, Finnland und den USA gegeben. Sprachen: Englisch, Französisch 
Interview with Peter Entell

Christian Frei ist freischaffender Regisseur, Autor und Produzent in Zürich. Consultant bei zahlreichen Dokumentarfilmen. Seit 2006 Lehrbeauftragter an der Universität St. Gallen. Von 2006 bis 2009 Präsident des Begutachtungsausschusses "Dokumentarfilm" des Bundesamtes für Kultur. Seit August 2010 Präsident der Schweizer Filmakademie. Filmauswahl: WAR PHOTOGRAPHER (Oscar Nomination); SPACE TOURISTS; GIANT BUDDHAS; RICARDO, MIRIAM Y FIDEL
Sprachen: Deutsch, Französisch, Englisch 
Ciné-Portrait Christian Frei

Sabine Gisiger studierte Geschichte und arbeitet seit 1990 als freie Filmschaffende in Zürich. Für DO IT (Co-Regie) erhielt sie den Schweizer Filmpreis, mit gambit und guru hatte sie weitere Festival- und Kinoerfolge. Seit 2002 unterrichtet sie als Hochschuldozentin für Dokumentarfilm in Zürich und Luzern. 
Sprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch 
Artikel über Sabine Gisiger

Nino Kirtadze, international anerkannte Filmemacherin georgischer Herkunft, ist bekannt für ihr dramaturgisches Talent und ihre Begabung, der menschlichen Natur auf den Zahn zu fühlen. Ihre Filmwelt ist tragikomisch und menschlich-absurd, ihre Kamera jongliert mit zahlreichen Figuren und geht mit ihrem ganz eigenen Stil und einer einzigartigen Feinfühligkeit vom Natürlichen zum Übernatürlichen über. Für ihren Film UN DRAGON DANS LES EAUX PURES DU CAUCASE hat sie den Filmpreis der Europäischen Filmakademie erhalten, für DURAKOVO, LE VILLAGE DES FOUS den Preis für die beste Regie am Sundance Film Festival.
Sprachen : Französisch, Englisch
Interview BARE
Interview BigIdeas

Alexander Nanau ist ein deutsch-rumänischer Produzent, Regisseur und Kameramann. Ursprünglich einer deutschen Minderheit in Rumänien angehörig, wanderte seine Familie 1990 nach Deutschland aus. Nanau studierte Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin. Seine Dokumentarfilme gewannen zahlreiche internationale Preise. TOTO AND HIS SISTERS (2014) war für den Europäischen Filmpreis nominiert, COLECTIV (2019) wurde mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet und wurde für zwei Oscars nominiert.
Sprachen: Deutsch, Englisch, Rumänisch
Interview Reverse Shot

Coco Schrijber hat an der Rietveld Academy in Amsterdam Audiovision studiert. Sie ist eine sehr kinematographische Filmemacherin. Ihre grenzenlose Vorstellungskraft führt zu manchmal Besorgnis erregenden Geschichten, die die Zuschauer·innen zu beklommenen Voyeur·innen machen. Ihre Doku-Fiktion BLOODY MONDAYS & STRAWBERRY PIES hat das ‘Golden Calf’ für den ‘Best Feature Documentary’ erhalten und war 2009 holländischer Vertreter im Oscar-Rennen. Wenn Coco nicht dreht, coacht sie angehende Regisseur·innen und leitet Master Classes für Filmstudent·inn·en in Holland, Mexiko, Griechenland und Schweden.
Sprachen: Deutsch, Französisch, Englisch, Spanisch
Interview mit Coco Schrijber

Andres Veiel gehört zu den erfolgreichsten zeitgenössischen Filmemachern Deutschlands. Neben Dokumentarfilmen (die spielwütigen, black box brd) hat er mit wer wenn nicht wir? einen vielfach preisgekrönten Spielfilm und mit der dokumentarischen Inszenierung der kick eine der innovativsten Mischformen der jüngsten Vergangenheit vorgelegt. Er unterrichtet an verschiedenen Hochschulen im Bereich Film, wie z.B. an der DFFB, Berlin. 
Sprachen: Deutsch, Englisch 
Bilder aus dem Untergrund

Jacqueline Zünd studierte Journalismus und anschliessend Film an der London Film School. Ihre drei Kino-Dokumentarfilme GOODNIGHT NOBODY (2010), ALMOST THERE (2016) und WHERE WE BELONG (2019) wurden an vielen internationalen Filmfestivals gezeigt (Berlinale, Cannes, Visions du Réel, Locarno, IDFA, DokLeipzig, Mostra Sao Paulo usw.) und erhielten zahlreiche Auszeichnungen. Jacqueline Zünd arbeitet als Dozentin an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und als Mentorin am Masterstudiengang der la Haute école d’art et de design (HEAD) und der Ecole cantonale d’art de Lausanne (ECAL).
Sprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch
Filmbulletin - Jacqueline Zünd

Mit Unterstützung des

ARF/FDS

Focal is supported by
OFC