Dieses Begegnungsseminar bietet die besondere Gelegenheit, mehr über die essayistische und experimentelle Arbeitsweise des israelischen Filmemachers Dan Geva — einer der wichtigsten Vertreter der jüngeren Filmer- Generation seines Landes — zu erfahren. In seinen Filmen, von denen die meisten in enger Zusammenarbeit mit der Drehbuch-Co-Autorin, Co-Regisseurin und Cutterin Noit Geva entstanden sind, unterläuft er nationale Mythen und politische Symbole, indem er sie mit persönlichen Erinnerungen und Gefühlen aus radikaler Ich-Perspektive in Verbindung bringt und kritisch reflektiert. Sei es die experimentelle Exploration der Rhythmen einer Grossstadt, die subversive Auseinandersetzung mit der Geschichte des Staates Israel durch Relektüre eines Films von Chris Marker oder der Versuch einer filmischen Rekonstruktion der Geschehnisse während eines Massakers: Die Gevas konfrontieren das Privateste auf anregende Weise mit kollektiven Zeichen und stellen Selbstverständliches in Frage.
Im Zentrum der Filmauswahl, der Präsentationen und der Diskussionen stehen die dezidierte Ich-Perspektive der Geva-Filme, ihre Erzählstruktur und bildlich-assoziative Rhythmisierung — sowie ihre Arbeit als Paar. Als Filmautoren, die über ein breites historisches und filmtheoretisches Wissen verfügen, stellen die Gevas ihre Filme zudem in den weiteren Kontext moderner filmischer Erzählformen.
Dan Geva
Filmemacher, Produzent, Dozent
Noit Geva
Regisseurin, Cutterin, Produzentin, Dozentin