Die Verantwortung gegenüber den Protagonist·innen

Teilnehmende
15-25 Dokumentarfilmschaffende Regie und Produktion
Datum und Ort
Freitag, 3. Februar 2023 in Bern
Anmeldefrist
abgelaufen!
Teilnahmegebühr
CHF 150
Sprache(n)
Deutsch und Französisch mit Simultanübersetzung
Organisation
Martin Skalsky, Programmverantwortlicher Regie Dokumentarfilm, FOCAL
Eintägige Veranstaltung, die sich mit den Fragen beschäftigt, die sich Regieführende und Produzent·innen im Vorfeld stellen müssen, wenn sie mit Menschen vor der Kamera zu tun haben: Motivationen, ethische und rechtliche Aspekte.

Regie und Protagonist·innen bauen ihr gegenseitiges Vertrauen vor allem während der Recherche auf. Sie definieren ihre Rollen und gehen eine Partnerschaft auf Zeit ein. Diese muss nicht immer harmonisch ablaufen, denn eine gewisse Reibung kann zur dramaturgischen Spannung des Films beitragen. Was darf in einem Dokumentarfilm wie erzählt werden? Wo verläuft die Grenze zwischen Authentizität und künstlerischer Freiheit? Was gibt das Persönlichkeits- und Urheberrecht vor? Was tun, wenn sich eine Seite nicht an die Vereinbarung hält?
Der renommierte deutsche Regisseur Thomas Schadt zeigt anhand verschiedener Fallbeispiele auf, wie er das Vertrauen zu seinen Protagonist·innen aufbaut, wie er sie und sich rechtlich schützt und wie er mit heiklen Situationen umgeht.  Die Regisseurin Susanne Regina Meures und die Produzentin Aline Schmid sprechen ihrerseits über ihre Erfahrungen und Vorgehensweisen und illustrieren diese anhand von Beispielen. Die Rechtsanwältin Martina Arioli beleuchtet das Thema aus juristischer Sicht.
Die teilnehmenden Regisseur·innen und Produzent·innen können sich aktiv an der Diskussion beteiligen und ihre eigene Erfahrungen einbringen. Bei Bedarf reichen sie im Vorfeld eigene Protagonist·innen-Vereinbarungen ein, die im Plenum diskutiert werden.

Referierende

Thomas Schadt – Regisseur
Thomas Schadt ist ein deutscher Film -und Theaterregisseur, der auch als Produzent, Kameramann und Autor arbeitet. Er erhielt für seine Arbeiten zahlreiche Preise, unter anderem den Adolf-Grimme-Preis, den Deutschen Fernsehpreis sowie den Deutschen Dokumentarfilmpreis. Seit 2005 ist er Direktor der Filmakademie Baden-Württemberg. Bekannt ist Thomas Schadt auch durch sein Buch DAS GEFÜHL DES AUGENBLICKS, in welchem er auf die Praxis und Realität des Dokumentarfilmschaffens eingeht. 

Aline Schmid – Produzentin Beauvoir Films
Nach ihrem Abschluss an der Universität Freiburg studierte Aline Schmid Drehbuchschreiben in Stuttgart. Mit Intermezzo Films produzierte sie mehrere kreative Dokumentarfilme und Spielfilme, wie SONITA (Sundance / IDFA), BROKEN LAND (Locarno / Rotterdam), CANTOS (Dok.München /Mostra Sao Paulo) und HORIZONTES (KVIFF). Sie nahm an den Programmen Emerging Producer (Jihlava 2013) und Producer on the Move (Cannes 2015) teil und wurde als Jurymitglied zum Karlovy Vary und Locarno Film Festival 2019 eingeladen.

Susanne Regina Meures – Regisseurin/Produzentin

Susanne Regina Meures studierte Fotografie und Kunstgeschichte am The Courtauld Institute of Art in London. Später schloss sie den Master in Film an der Zürcher Hochschule der Künste ab. Mit RAVING IRAN, ihrem ersten abendfüllenden Dokumentarfilm, startete sie ihren internationalen Festival- und Kinoerfolg. Ihr zweiter Film SAUDI RUNAWAY feierte in Sundance Premiere und wurde unter anderem für den Europäischen Filmpreis 2020 nominiert. Zurzeit ist ihr dritter Dokumentarfilm GIRL GANG im Kino und an Festivals zu sehen.

Martina Arioli – Rechtsanwältin

Martina Arioli bietet u.a. juristische Beratung von Akteuren im Musik- und Filmbusiness. Ihr Tätigkeitsgebiet umfasst die Vertragsredaktion, Vertragsverhandlung und Prozessvertretung.



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