Bestens vorbereitet ans Set zu kommen, um vor der Kamera selbstbewusst und mit wachen Sinnen agieren zu können – das ist heute für Schauspieler*innen wichtiger denn je.
Die Zeit, die uns während eines Drehs für die Zusammenarbeit und den Austausch mit der Regie zur Verfügung steht, ist meist extrem knapp. Proben sind selten geworden und finden – wenn überhaupt – oft unter zeitlichem Druck statt. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass Schauspieler*innen in der Lage sind, sich selbstständig auf Drehs oder Castings vorzubereiten, um sowohl die Rolle als auch ihr eigenes Potenzial genauestens zu kennen und maximal nutzen zu können.
Der 10er-Block / das Andersson-System ist eine klar strukturierte, effektive Methode für die eigenständige Erarbeitung einer Rolle. Anhand eines Fragenkataloges und verschiedener körperlicher und mentaler Tools wird die Figur systematisch durchleuchtet und mit Leben gefüllt. Es entstehen glaubhafte und vielschichtige Charaktere – unabhängig von der Qualität des Skripts und des Umfangs der Rolle.
Private Erlebnisse und Beziehungen spielen hier, anders als beim Method Acting, so gut wie keine Rolle. Stattdessen aber der Körper als intelligentes, verlässliches Instrument.
Durch diese präzise Art der Vorbereitung erschaffen sich Schauspieler*innen ein zuverlässiges Fundament, das ihnen für die Arbeit vor der Kamera Ausstrahlungskraft, Leichtigkeit und Mut zur Reduktion im Spiel ermöglicht.
Anhand einer Szene erarbeitet Beate Maes mit den Teilnehmer*innen einige Punkte dieser komplexen Methode, die ihnen anschließend als künstlerische Werkzeuge für die persönliche Dreh- und Castingvorbereitung zur Verfügung stehen.